Fingerfood
Nach 9 Wochen Schließung ziehen wir Bilanz: Auf einmal stand das Geschäft still, die Einnahmen brachen weg, während die Kosten voll weiterliefen. Selbst wenn Zahlungen teilweise gestundet werden können, türmen sich die ausstehenden Schulden als großer Berg vor uns auf. Wo wir uns auch umhören, überall die gleiche Situation. Sowohl bei befreundeten Kletter- und Boulderhallen deutschlandweit als auch bei unseren Kunden und Freunden, die selbstständig sind oder eigene Unternehmen führen. Wie sollen wir alle wieder in die schwarzen Zahlen kommen? Geld, welches wir für die nächsten Jahre schon fest eingeplant hatten. Für neue Griffe, den Teppich, die Bouldermatte, die Sauna, neue Sitzgelegenheiten, einen festen Grillplatz und ein familienfreundlich gestalteter Saunagarten mit Slackline, Hängematten und Sandkasten. Alles Projekte, die wir auf die lange Bank schieben müssen. Aber wenn es nur Projekte verschieben wäre. Die offenen “precorona” Posten müssen auch noch bezahlt werden. Ebenso wichtig sind uns unsere Mitarbeiter*innen. Von heute auf morgen keinen Lohn mehr zu erhalten bzw. auf Kurzarbeit gesetzt zu werden, stellt auch sie vor Existenzängste und Frust. Aber wir lassen niemanden hängen, sondern versuchen für jede*n von ihnen einen Kompromis zu finden. Haben sie doch jahrelang ihr Bestes für unsere Kletterhalle gegeben.
Existenziell
Und dann sind da noch die Kletterer und Kletterinnen. Was für manche Essen und Schlafen ist, ist für uns nunmal das Klettern – existentiell. Was essen für unseren Mund ist, sind Griffe für unsere Hände – eben Fingerfood. Auch wenn Hornhaut und krumme Zehen im Allgemeinen nicht als besonders anziehend empfunden werden, zeugen sie doch von dem Leiden und den vielen Stunden harter Arbeit eine 5, 6, 7, 8, 9 oder Schwereres durchzusteigen. Sie geben uns in dem Moment, in dem wir das Top ohne einen Sturz erreichen, das Gefühl alles schaffen zu können. Vielleicht unbesiegbar zu sein, die Stärksten zu sein, eben zu dieser besonderen Bevölkerungsgruppe zu gehören, die sich konspirierend versteht, sobald jemand ruft: “Allez!”, “Venga!” “Fingerloch, Schulterzug, durchkreuzen und dann den Dyno an die Leiste und voll bis zum Sloper durchblockieren!” bzw. “Ich hab den OnSight ver*****, bin aus dem Hook gerutscht und hatte keine Power mehr auf dem rechten Crimp.” Wie sollen wir auch nur eine Woche ohne Klettern auskommen. Aber genau das versteht auch nur ein Kletterer.
Dankeschön an euch und unser Team
Glücklich waren diejenigen, die die in Berlin vorhandenen Möglichkeiten (legal/illegal) genutzt haben. Wobei wir uns hier mit der Befürwortung illegaler Aktivitäten zurückhalten. Oder besonders gesegnet, die unter uns, die in einer Kletter- oder Boulderhalle arbeiten “mussten”. Wir haben die Zeit nicht ungenutzt verstreichen lassen, auch wenn unsere Stimmung aufgrund der ernsten Situation und der immer noch vorhandenen Insolvenzbedrohung einen Tiefpunkt erreicht hatte. In einem kleinen Team haben wir nach allen Regeln der Hygiene- und Abstandskunst Grifferegale gebaut, Stauraum geschaffen, T-Nuts gewechselt, Routen abgeschraubt, Griffe gereinigt und sortiert, die Wand gewartet, Umlenker getauscht, die Fliesenfugen ausgebessert uvm. Allein bis heute sind dabei 95 neue Routen indoor und outdoor entstanden. D.h., dass mit der Wiedereröffnung der Innenanlage viele neue Routen auf euch warten. Und hier müssen wir einfach auch mal Danke sagen: Danke an die wenigen Mitarbeiter, die sich hier die Finger wundgeschufftet, Routen gesetzt, getestet, feinjustiert und geschaffen haben mit Namen wie “Fingerfood”, “Allee der Coronauten” oder “kreuzzügig”. Danke an euch Kunden, die ihr uns die Treue gehalten und Gutscheine gekauft habt, um zu mindest immer noch etwas Liquidität zu generieren und danke an euch für die Geduld und dass ihr gleich zu Beginn mit der Öffnung des Klettergartens wieder da wart und damit dem Unternehmen ein erstes, kleines Startkapital in die Hand drückt, was wir jetzt dringend nötig haben. Wenn ihr uns immer noch weiter unterstützen wollt, dann bitten wir euch um eines. Bitte teilt es mit all euren Freunden: “Magic Mountain hat wieder geöffnet! Kommt rum und genießt den Flow des niemals aufhörenden Aufstiegs bis zum Top und wieder zurück. Und nochmal! Bis die Arme schlaff sind und die Finger streiken.” Auch wenn wir aktuell noch keine Kurse anbieten können. Wir bitte daher an dieser Stelle die Kunden, deren Kurse noch immer ausstehen, wie z.B. Kidstrainings usw., weiterhin um Geduld und Nachsicht. Wir müssen die offiziellen Auflagen einhalten, um auch unseren Beitrag zur Eindämmung zu leisten. Sobald es die Situation hergibt, werden wir wieder sofort Kurse anbieten.
Bis dahin freuen wir uns euch bald wieder mit Sloper, Fingerloch und Leiste glücklich machen zu dürfen.
Euer MM Team
Wiedereröffnung / Reopening
English Version below.
Ab 15.05.2020 öffnen wir unseren Klettergarten. Wir freuen uns euch wieder begrüßen zu können und gemeinsam in die Klettersaison zu starten. Natürlich gibt es einige Vorkehrungen zu beachten, die den Kletterspaß aber nicht allzu sehr trüben sollten. Denn hauptsächlich geht es um eines: Endlich wieder KLETTERN!
Das Klettern wird ausschließlich im Außenbereich möglich sein. Dafür buchst du vorher für dich und deine*n Kletterpartner*in online einen 2h-Zeitslot* unter www.magicmountain.de/preise und zahlst möglichst direkt kontaktlos. Buchungen sind ausschließlich für 2 Personen (2er Seilschaft) möglich.
Am Klettertag kommt ihr dann bereits umgezogen in Klettersachen zum Magic Mountain (der gesamte Innenbereich einschl. Umkleidekabinen, Duschen, Toiletten und Sauna ist geschlossen).
Der Einlass erfolgt außen über den Parkplatz. Bitte haltet auch beim Check-in 2 m Abstand von anderen Personen. Seid bitte pünktlich, da es nicht möglich ist die gebuchte Zeit nachträglich zu verlängern.
Am Check-In findet ihr auch die Desinfektionsspender für die Hände. Verwendet zusätzlich flüssig Chalk vor dem Klettern.
Beim Klettern gilt ebenfalls die Abstandsregelung, also klettert nicht direkt neben einer anderen Seilschaft. Zudem gilt eine Personenbeschränkung für die jeweiligen Kletterbereiche, die dort direkt gekennzeichnet ist..
Wenn eure Kletterzeit vorüber ist, verlasst den Klettergarten selbstständig, damit es nicht zu Wartezeiten kommt.
Wir bitten euch die Regelungen zu beachten und zu respektieren, denn nur so ist der Kletterbetrieb momentan möglich. Danke und bis bald, wir freuen uns nun mit euch gemeinsam in die Sommersaison starten zu können. Alle Neuigkeiten erfahrt ihr immer über unsere social media Kanäle, die Webseite und unseren Newsletter.
Die vorerst aktuellen Öffnungszeiten: 09:30-22:30 Uhr
*Die Zeitslots stehen in begrenzter Zahl zur Verfügung, da sich höchstens 30 Personen im Klettergarten aufhalten dürfen.
Reopening
Save the date! We open our outdoor climbing walls on Friday, 15th May. The reopening will require careful behavior of each and every one. We ask you to follow the guidelines as well as the instructions of our staff.
The climbing space is limited to our outdoor area . It will therefore be mandatory to book a time slot* for you and your climbing partner in advance . Booking via www.magicmountain.de/preise (please choose “Vorstieg” (lead) or “Top Rope”).
You climbing day:
Please come already wearing your climbing clothes since the entire indoor area is closed (including changing rooms,bathrooms and sauna).
The entrance is through the parking site. Please be on time cause we can’t extend your climbing time slot.
Right next to the check in you find the disinfectant dispenser for your hands.
Please mind the distancing regulations when entering the climbing area. There are numbers on the climbing walls showing the maximum number of climbers for each section.
We ask you to leave the climbing garden by yourself as soon as your booked time slot is over.
Please follow the requirements, it’s the only way to open the climbing garden at the moment.
Best regards, we are looking forward to seeing you again!
*The number of time slots is limited since there is a maximum of 30 persons allowed in the outdoor area
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Magic Masters 2019
Auch dieses Jahr finden die Magic Masters statt. Am 16.11.19 kannst du mit dabei sein. Weitere Infos zum Wettkampf zu Programm und Anmeldung findest du hier: Anmeldung. Supportet by: #Edelrid #Globetrotter #Clifbar #Climbingfincamallorca #Newseed
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Magic Masters Kids 2019
Es ist wieder soweit. Am Sa 25.05.2019 findet unser Kletterwettkampf für Kinder und Jugendliche statt.
Die Anmeldung erfolgt ausschließlich online in drei Altersklassen: 8-10 Jahre, 11-13 Jahre, 14-16 Jahre.
Die Teilnehmeranzahl pro Altersklasse ist begrenzt auf 20 bis 25 Kids.
Startgebühr: 10 € (inkl. Startpaket und Halleneintritt)
Programm:
10:00 Uhr Check-in und Start der Qualifikation
12:30 Uhr Ende der Qualifikation
13:00 Uhr Start des Semifinales
15:00 Uhr Start Finale
16:30 Uhr Siegerehrung
Registrierung und weitere Infos zum Programm findet unter: https://www.magicmountain.de/magic-masters-kids-2019/
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ACHTUNG FRÜHAUFSTEHER – WIR HABEN NEUE ÖFFNUNGSZEITEN
Wer sich bisher morgens aus dem Bett und in die Joggingschuhe gequält hat, für den gibt es gute Nachrichten… Ab dem 18.03.19 kannst du frühs auch einfach klettern gehen. Immer montags, dienstags, mittwochs und freitags öffnen wir ab 10 Uhr. Bis 17 Uhr gilt sogar der “Early Bird Tarif”. Donnerstags öffnen wir wie gewohnt weiterhin um 8 Uhr mit unserem Kickstarter Day, vor 10 Uhr einchecken und noch einen Kaffee für den richtigen Start in den Tag gratis dazu.
Bis demnächst in den Magischen Bergen.
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Klettertraining – Wir machen dich fit
*Das im Interview erwähnte “Flex Training” findet ab 2019 nicht mehr statt
Interview mit Klettertrainerin und Sportwissenschaftlerin Martina
Martina ist eine unserer erfahrensten Trainerinnen. Wenn es um die Themen Ausgleichs- und Klettertraining geht, bist du bei ihr genau richtig. Im Interview gibt sie spannende Einblicke ins Klettertraining.
MM: Wie bist du eigentlich zum Klettern gekommen?
Martina: Man mag es kaum glauben, aber das war auf der Insel Rügen! Dort gibt es ein Sporthotel, das unter anderem eine Kletterwand besitzt. Das ist nur eine ganz kleine Wand mit knapp 260m² Kletterfläche und relativ geringer Höhe. Das ist ungefähr so viel, wie unsere kleine Kletterwand über dem Boulderbereich hier in Magic Mountain. Freunde von mir hatten damals gerade eine Woche Urlaub und haben sich vorgenommen, jeden Tag eine neue Sportart auszuprobieren. Da war auch das Klettern bei. Nachdem sie einmal dort waren, haben sie mich gefragt, ob ich nicht auch einmal mitkommen möchte und dann sind wir fast ein Jahr jede Woche von Rostock, wo ich aufgewachsen bin, auf die Insel Rügen zum Klettern gefahren. Das war 2006. Danach wurde 45min von Rostock eine weitere Kletterwand eröffnet, wo wir dann später wöchentlich hingefahren sind. Das waren auch nur etwa 300m² Kletterfläche, aber wenigstens hatte sich die Fahrtzeit um einiges verkürzt. Die Klettergemeinde in Rostock wuchs dann auch schnell an und man konnte Fahrgemeinschaften bilden und hat somit auch andere Kletterer kennengelernt. Ich glaube, es war 2012, als der Bunker im Stadthafen in Rostock dann auch zur Kletterwand mit 260m² Kletterfläche ausgebaut wurde. Ab da konnte ich dann auch innerhalb von Rostock klettern gehen, zumindest im Sommer. 2014 bin ich dann nach Berlin gezogen und konnte endlich richtig angefangen, diesen Sport zu leben. Ich habe hier in der Kletterhalle meinen Freund und tolle Leute kennengelernt, mit denen ich regelmäßig klettern und trainieren gehen und vor allem im Sommer an den Fels fahren konnte. Die Bedingungen für ein interessantes, abwechslungsreiches und wirkungsvolles Training sind hier in Berlin wesentlich besser, als sie es damals in Rostock waren.
MM: Was begeistert dich am Klettern?
Martina: Wie ich es oben schon angedeutet habe, ist Klettern für mich ein Lebensgefühl. Es gibt mir Energie und Ausgleich zum Alltag und hat auch in schweren Zeiten dafür gesorgt, dass ich etwas hatte, dem ich mich voll und ganz widmen konnte, in dem ich mich weiterentwickeln und mir Ziele setzen konnte. Es gab noch nie einen Moment, in dem ich mal keine Lust auf klettern gehabt hätte, es macht einfach unheimlich viel Spaß. Ich liebe dabei die Herausforderung immer neue, schwerere Routen zu klettern, mich selbst zu verbessern und an meiner Klettertechnik und Kraft zu arbeiten. Es gibt nichts schöneres, als die fließenden Bewegungen des eigenen Körpers an der Wand zu spüren. Aber auch die Momente, in denen ich Angst habe finde ich unheimlich spannend, weil ich dann merke, wie ich an den Rand meiner Komfortzone komme und damit an den Punkt, an dem ich arbeiten und mich verbessern kann. Dann lerne ich etwas über mich selbst.
Von 2014 bis 2016 war auch der Wettkampfsport ein sehr wichtiger Punkt in meinem Leben, der mich motiviert und angetrieben hat. Ich bin als Kind und Jugendliche schon in der Leichtathletik damit aufgewachsen und habe viel Spaß am leistungs- und wettkampforientierten Sport.
Ich habe in den zwei Jahren sehr, sehr hart trainiert, denn ich hatte ein Ziel, für das ich einfach alles gegeben habe. Leider habe ich in dieser Zeit nicht gut genug auf die Warnsignale meines Körpers gehört und musste nach dieser relativ kurzen Zeit aufgrund einer schweren Verletzung wieder aus dem Wettkampfsport aussteigen. Es waren trotzdem wahnsinnig tolle Erfahrungen, die ich in dieser Zeit gesammelt habe. Ich habe sehr viel gelernt und konnte mich in und durch diesen Sport auch über das eigene Klettern hinaus unheimlich weiterentwickeln.
MM: Und seit wann arbeitest du als Trainerin?
Martina: Ich arbeite seit Oktober 2014 als Trainerin in Magic Mountain. Seit 2018 betreue ich auch eine Kindergruppe im JDAV und arbeite mit der Projektgruppe Wettkampfklettern des DAV zusammen, um auch mehr Erfahrung im wettkampforientierten Training zu erlangen.
MM: Ab 20. August startet das KLETTERTRAINING in eine neue Runde, was erwartet die Teilnehmer? Und für wen ist das Training geeignet? Wo liegen die Vorteile des Gruppentrainings?
Martina: Jaaa! Ich freu mich schon sehr auf den Start unseres neuen Klettertrainings. Das Schöne ist, dass wir nun viel mehr Zeit haben als bisher, um die Inhalte in Ruhe zu trainieren und uns mit den wichtigsten Punkten eines effektiven Klettertrainings auseinander zu setzen. Bisher hatten wir immer 3 Monate mit höchstens 13 Trainingseinheiten zur Verfügung. Das neue Klettertraining hat 20 Einheiten. Wir werden uns mit den grundlegenden Klettertechniken beschäftigen. Dazu gehören die Standardkletterbewegung, auf die ich immer gaaanz viel Wert lege. Solange die nicht funktioniert, hat niemand an der Wand Ruhe vor mir. 😉
Wichtig werden auch die Fußtechniken, das richtige Greifen, die Arbeit mit dem Körperschwerpunkt (Die offene Tür, Eindrehen, Rüber und rauf) und das Lesen der Routen sein. Ein bisschen Taktik in der Herangehensweise schadet nie. Weiterhin sollen die Teilnehmer Formen des Konditionstrainings kennenlernen. Zum Beispiel das lokale aerobe und anaerobe Ausdauertraining. Wir werden das immer mal wieder mit einbringen, so dass jeder später in der Lage ist, ein solches Training auch selbstständig durchzuführen.
Und natürlich wird auch das leidige Thema „Falltraining“ Bestandteil unseres Trainings sein, auch wenn das den meisten keinen Spaß macht. Ich sage dann immer: Dazu bin ich auch da! Dazu kommt ihr zu mir! Um auch einmal das zu machen, was ihr nicht so gut könnt und vor dem ihr möglicherweise etwas Angst habt. Ich möchte meine Teilnehmer immer ein klein wenig raus aus ihrer Komfortzone holen, um diese Stück für Stück zu erweitern. Nur, wer angstfrei klettert, kann sich effektiv und ökonomisch bewegen. Und dann macht es auch gleich doppelt so viel Spaß!
Ziel ist, dass jeder versteht, dass wir lernen wollen, die Routen zu klettern. Wir wollen sie schön klettern und nicht einfach nur irgendwie oben ankommen. Wir lernen in leichten Routen das, was später in den schweren Routen abgefragt wird.
Ich hoffe, meinen Teilnehmern mit meinem Training einen Werkzeugkasten in die Hand geben zu können. Letztendlich liegt es an jedem selbst, wie oft er dieses Werkzeug herausholt, anwendet und damit dafür sorgt, dass die Bewegungen in Fleisch und Blut übergehen und automatisiert werden können.
MM: Worin unterscheiden sich KLETTERTRAINING 1 und 2?
Martina: Es wird ein Anfängertraining (Klettertraining 1) und ein Training für Fortgeschrittene (Klettertraining 2) geben. Das Klettertraining ist für jeden geeignet, der Lust hat, in der Gruppe zu klettern, neue Kletterpartner kennenzulernen und sich weiter zu entwickeln. Im Training für die Fortgeschrittenen wird es so sein, dass ich vermehrt an den konditionellen Faktoren arbeiten werde. Es wird definitiv auch viel Technik- und Sturztraining dabei sein. Aber grundsätzlich gehe ich hier mehr auf die individuellen Belange der einzelnen Teilnehmer ein und versuche dort anzusetzen, wo Verbesserung von Nöten ist.
MM: Vom Klettern abgesehen, was machst du gerne?
Martina: Ich gehe neben dem Klettern viel laufen und schwimmen (Übrigens zwei sehr gute Zusatz- und Ausgleichssportarten zum Klettern). Außerdem führe ich ein regelmäßiges Krafttraining durch. Neben meinem Sportstudium, meiner Arbeit als Klettertrainer und meinem eigenen Training bleibt nicht mehr sooo viel Zeit für noch mehr Hobbys. Aber Zeit zum Bücher lesen finde ich trotzdem und hin und wieder schaffen mein Freund und ich es auch, mal ein entspanntes Angelwochenende an einem See zu verbringen.
MM: Apropos Ausgleich, der ist auch beim KLETTERTRAINING sehr wichtig. Warum und was können sich die Teilnehmer darunter vorstellen?
Martina: Ausgleichstraining ist das Training der Muskelgruppen, die beim Klettern vernachlässigt werden und die dann im Vergleich zur Hauptarbeitsmuskulatur zu schwach ausgeprägt sind. Klettern ist eine Sportart mit einseitigen Belastungen und Beanspruchungen. Diese Dysbalancen wollen wir, wie schon der Name sagt, mit einem Ausgleichstraining abbauen, bzw. dafür sorgen, dass diese gar nicht erst entstehen. Das sieht dann so aus, dass wir am Ende des Trainings öfter mal einen Kraftkreis einbauen. In diesen integriere ich dann Ausgleichsübungen, sowie auch Kraftübungen, die als Zusatztraining absolviert werden können.
Was für mich aber ebenfalls dazu gehört ist eine gewisse Beweglichkeit. Die können wir natürlich über die begrenzte Zeit unseres Klettertrainings nicht deutlich verbessern, aber ich möchte auch hier wieder das nötige Werkzeug an die Hand geben, so dass jeder für sich persönlich über unser Training hinaus daran arbeiten kann.
Außerdem möchte ich in diesen Teilen des Trainings immer wieder Tipps zum weiterführenden und einem begleitenden Training zum Klettern geben. Aber noch mehr wird hier jetzt nicht verraten. 😉
Was ich euch gerne noch mit auf den Weg geben möchte:
„Deine Leistungen im Klettern sind weit weniger bedeutend als das, was du in diesem Entwicklungsprozess lernst – nicht was, sondern wie du etwas kletterst, zählt!“ (Lynn Hill)