Interview mit Lennart – Routenschrauberchef im Magic Mountain

Wenn aus kistenweise bunten Griffen kreative Routen entstehen, dann sind unsere Schrauber am Werk. Ein Team ohne das keine Kletterhalle existieren könnte. Denn die abwechslungsreichen Kletterbewegungen und Herausforderungen sind das Herzstück des Magic Mountains. Dazu mehr von Schrauberchef Lennart im Interview:

MM: Lennart, “Schrauberchef” klingt erstmal nicht schlecht, wie bist du zu dem Job gekommen?

L: Ich habe 2011 am Tresen angefangen. Durch das Klettern und andere Schrauber begann ich mich für´s Routenschrauben zu interessieren. Als erstes lernt man dann die Sicherungsmethoden und Selbstsicherung kennen, ehe man zu Schrauben beginnt. Dann kommen die ersten einfachen Routen (die aber meist schwerer ausfallen, als geplant 🙂

MM: Und was sind deine Aufgaben im MM?

L: Einerseits die Routenplanung, also welche Routen abgeschraubt werden und wo neue Routen gebraucht werden. Dazu gehört auch die Organisation des Schrauberteams. Ansonsten kümmere ich mich gemeinsam mit anderen Schraubern um die regelmäßige Wandwartung und auch um die Bestellung neuer Griffe. Eine Extraaufgabe ist dann noch die Organisation von Events wie den Magic Masters.

MM: Wie lange dauert es eine Route zu schrauben?

L: Das kommt auf die Länge der Routen an, den Schwierigkeitsgrad, die Dauer des Abschraubens (manchmal klemmen die Schrauben) und auch die Hallentemperatur. Eine einfache kurze Route ist in zwei Stunden fertig, während eine schwere Dachroute schon mal bis zu 6 Stunden dauern kann und eventuell noch nachgeschraubt werden muss. Also im Durchschnitt kann man mit 3-4 Stunden pro Route rechnen.

MM: Lässt du dich vom Fels inspirieren wenn du indoor schraubst oder ist das etwas völlig anderes?

L: Ich lasse mich eher von den vorhandenen Wandstrukturen in der Halle inspirieren und dem Griffangebot. Es gibt aber auch Routensetzer, die Outdoor-Routen mit in die Halle bringen.

MM: Eine jährliche Groß-Aufgabe sind die Magic Masters. Was hat das Team in der Vorbereitung auf den Wettkampf zu tun?

L: So eine Veranstaltung ist schon ziemlich aufwändig. Wir suchen die Wandbereiche aus, stellen ein Schrauberteam zusammen und schauen uns das Starterfeld an (um die Schwierigkeitsgrade einzuschätzen). Für die ca. 30 Wettkampfrouten brauchen wir Platz, also schrauben wir alte Routen ab, waschen die Griffe und bringen ca. 30 neue Routen an die Wand. Das alles erfolgt in recht kurzer Zeit, das erfordert gutes Teamwork.