Wir suchen dich!
Wir suchen Trainer auf Minijobbasis.
Klettern und alles was dazu gehört ist dein Sport? Du teilst deine Leidenschaft für die Vertikale gerne mit anderen? Wenn du jetzt auch noch Lust hast Teil unseres dynamischen Teams zu werden und flexible Arbeitszeiten schätzt, dann schick uns deine Bewerbung zu. Trainererfahrung von Vorteil, aber bei anderweitiger Qualifikation kein Muss.
Colour the Dark – Nachtklettern im MM
Licht aus und Stirnlampen an hieß es am 26.01.2019 bei uns in der Kletterhalle. Nachdem das erste Nachtklettern euch so gut gefallen hat, war klar, dass es eine Wiederholung geben würde. Gesagt getan, Schwarzlicht und Schweinwerfer instaliert und los ging’s. Die Lichtkegel der Stirnlampen huschten über die bunt erleuchteten Wände und nicht nur die Kids ließen sich mit floureszierenden Farben schminken. Absolutes Highlight bildete der Vortrag und die Highline-Show von Lukas Irmler. Ganz Mutige konnten sich anschließend auch selbst auf die Highline wagen und ihre Balance unter Beweis stellen. Ein Dankeschön geht auch an Slackline Berlin e.V. für den nächtlichen Aufbau und die Unterstützung. Natürlich möchten wir uns auch für euer Kommen bedanken und freuen uns schon auf Coulour the Dark 2020. Weitere Impressionen der Veranstaltung findet ihr auch auf unserem Instagramkanal. Wir danken auch Pablo für die atemberaubenden Aufnahmen. Und einen Extraapplaus gehört unserem gesamten Team, allen Helfern und Valentin für die Videoclips.
Safety first – Teil 1
In unserer 3-teiligen Safety-first-Serie geht es um deine Sicherheit beim Klettern. Damit du den schönsten Sport der Welt bedenkenlos genießen kannst und immer wieder sicher auf den Boden zurückkehrst. Teil 1 widmet sich den eigentlich selbstverständlichen Aspekten, die jedoch oft in Vergessenheit geraten.
Marmor, Stein und Eisen bricht…
…aber unsere Knochen nicht. So scheinen zumindest einige Kletterer zu denken, wenn man ihr Tun in der Halle beobachtet. Ob Unwissen, Leichtsinn oder Selbstüberschätzung dahinter stecken ist nicht immer ganz klar. Aber aus der Unfallstatistik von KLEVER und DAV geht hervor, dass die verzeichneten Kletterunfälle bzw. Bodenstürze oftmals durch Unachtsamkeit verursacht wurden – etwa weil sich der Einbindeknoten des Kletterers löste. Das bedeutet aber auch, dass viele Unfälle vermeidbar gewesen wären. Welche einfachen Tipps das Klettern sicherer machen, erfährst du im Folgenden.
Klettergurt: Klettersachen an und los geht’s. Bei den meisten von uns beginnt ein Klettertag genau so. Kein Blick wird dabei auf das Equipment gerichtet. Doch von Zeit zu Zeit empfiehlt sich ein Check der Ausrüstung. Angefangen beim Klettergurt, unserem treuesten Begleiter. Ob draußen am Fels oder drinnen in der Halle, der Gurt ist stets dabei und hält einiges aus. Aber egal wie gerne wir unseren Gurt haben, irgendwann ist die Zeit gekommen um uns einen Neuen zuzulegen. Auch wenn der Gurt noch “gut aussieht”, so altert das Material und die volle Belastbarkeit kann nicht mehr garantiert werden. Spätestens nach 10 Jahren solltest du deinen Gurt daher austauschen. Bei sichtbaren Abnutzungen oder offenen Nähten natürlich schon eher. Auch wenn du deinen Gurt sehr häufig nutzt und viele Stürze absolvierst, ist ein regelmäßiger Check wichtig und Austausch notwendig. Mehr zum Thema.
Material: Da wir gerade beim Thema Gurt sind, schau doch mal, was alles an deinen Materialschlaufen hängt. Gerade nach der Sommersaison kommen einige Kletter “gut bestückt” in die Halle zurück. Keile, Selbstsicherungen, Schlaufen und Exen wirst du indoor wirklich nicht brauchen. Vielmehr erhöhst du damit deine Verletzungsgefahr, da das Material an Griffen, Seil und Exen hängen bleiben kann, was besonders im Sturzfall gefährlich würde.
Seil: Der Gurt sitzt, also kannst du dich einbinden. Wirf vorher nochmal einen Blick auf das Seil. Sind Abnutzungen zu erkennen oder eine starke Mantelverschiebung? Dann wird es Zeit für ein neues Seil. Das Alte brauchst du aber nicht wegzuwerfen. Gib es doch einfach in die “Newseed Recyclingtonne”. Neben der Unversehrtheit des Seils muss auch die Länge stimmen, bei uns in der Halle sind das 50m. Mehr zum Thema:
Haare: Nicht nur das Equipment kann zum Risiko werden, sondern auch dein Styling. Daher gilt, Haare zusammenbinden und Schmuck ablegen. Es mag sich noch so toll anfühlen mit wehendem Haar zu klettern. Aber spätestens wenn man damit im Sicherungsgerät hängen bleibt, wird es richtig schmerzhaft und ohne Hilfe kommt man aus dieser Situation nicht mehr raus.
Gewicht: Über manche Themen wird nicht gerne gesprochen, Gewicht ist so eines. Beim Klettern, gerade mit neuem Seilpartner, sind mögliche Gewichtsunterschiede ein wichtiger Punkt. Vergewissere dich, dass ihr nicht mehr als 10Kg auseinander liegt. Andernfalls wird es nicht nur beim Ablassen schwierig, sondern bei einem Sturz gefährlich. Denn der leichtere Sicherer wird in diesem Fall mitunter sehr weit nach oben gezogen und es besteht die Gefahr zusammenzustoßen. Aus eigener Erfahrung kann dies zu ernsten Verletzungen führen. Abhilfe kann das Ohm (mehr dazu in Teil 3 unserer Serie) schaffen. Es gleicht Gewichtsunterschiede aus und ist wesentlich komfortabler in der Nutzung als ein Zusatzgewicht.
Partnercheck: Jetzt geht es endlich ans Klettern. Bevor du in die Route einsteigst, denk bitte an den Partnercheck. Schau dabei AUFMERKSAM, ob der Einbindeknoten korrekt ist und das Sicherungsgerät richtig eingelegt wurde.
Sichern: Wenn dir etwas an deinem Kletterpartner liegt, dann solltest du als Sichernder nah genug an der Wand stehen (max. 1,5m entfernt). Andernfalls setzt du deinen Kletterpartner dem Risiko eines Bodensturzes aus. Ähnlich verhält es sich mit zu viel Schlappseil. Achte darauf, dass das Seil, welches aus deinem Sicherungsgerät läuft niemals den Boden berührt. Bzw. sichere eng, wenn dein Kletterpartner sich an den unteren Exen befindet. Eigentlich sollte man es nicht erwähnen müssen, aber leider kommt es immer wieder vor, dass im Sitzen gesichert wird. Im Falle eines Sturzes kann man definitiv nicht schnell genug reagieren und gefährdet sich und seinen Partner.
Sicherungsgerät: Das schwächste Glied in der Sicherungskette ist der Mensch. Aber, wenn der Mensch versagt, dann bieten halbautomatische Sicherungsgeräte (Autotuber, GriGri…) gegenüber dynamischen Sicherungen (Tube, HMS, Achter) eine Sicherheitsreserve. Das heißt, dass Halbautomaten im Ernstfall das Seil stoppen können. Mehr dazu erfährst du in Teil 2 unserer Safety-first-Serie.
Sicherungstechnik: Für welches Sicherungsgerät du dich auch entscheidest, noch wichtiger ist die dazugehörige Sicherungstechnik. Und die erlernt man am besten in einem qualifizierten Kurs. Dabei ist uns völlig gleich, wo du diesen Kurs machst, aber bitte erlerne das Sichern von einem ausgebildeten Trainer. Es ist nett gemeint, wenn dir ein Kumpel das Sichern beibringen möchte, aber kein Anfänger kann einschätzen, ob die gezeigte Technik wirklich richtig ist und den neuesten Standards entspricht. Aber auch erfahrenen Kletterern sei eine Schulung ans Herz gelegt, wenn sie auf ein neues Sicherungsgerät wie beispielsweise das GriGri wechseln (Stichwort Gaswerk-Methode). Online-Videos ersetzen in keinem Fall einen Kurs.
Clippen: Clippe wirklich jede Exe, denn wenn du sie überkletterst, wird ungesichertes Seil ausgegeben, was je nach Kletterhöhe zu einem Bodensturz oder wenigstens zu einem Zusammenstoß mit deinem Sicherungspartner führt.
Rücksicht: Nicht nur aus Höflichkeit empfiehlt es sich zu Fragen, in welche Route eine benachbarte Seilschaft einsteigen möchte. Überkreuzen sich die Routen oder überschneide sich die Exen, warte bis die andere Seilschaft wieder unten ist oder suche dir zwischenzeitlich eine andere Route. Achte auch darauf, nicht unter anderen Seilschaften zu klettern. Im Sturzfall ist ein Zusammenstoß vorprogrammiert.
Ansprechen von Sicherheitsrisiken: Dieser Punkt betrifft alle! Wenn dir eine Seilschaft auffällt, die ein Sicherheitsrisiko eingeht, schau bitte nicht weg. Auf ihr Handeln angesprochen fühlen sich zwar viele Seilschaften angegriffen, bevormundet oder werden mitunter auch aggressiv, aber geht es hier nicht um Zurechtweisung sondern um die eigene Sicherheit. Wenn du Fehler nicht direkt ansprechen möchtest, dann informiere bitte einen Mitarbeiter, der sich der Sache annimmt.
Interview mit Lennart – Routenschrauberchef im Magic Mountain
Wenn aus kistenweise bunten Griffen kreative Routen entstehen, dann sind unsere Schrauber am Werk. Ein Team ohne das keine Kletterhalle existieren könnte. Denn die abwechslungsreichen Kletterbewegungen und Herausforderungen sind das Herzstück des Magic Mountains. Dazu mehr von Schrauberchef Lennart im Interview:
MM: Lennart, “Schrauberchef” klingt erstmal nicht schlecht, wie bist du zu dem Job gekommen?
L: Ich habe 2011 am Tresen angefangen. Durch das Klettern und andere Schrauber begann ich mich für´s Routenschrauben zu interessieren. Als erstes lernt man dann die Sicherungsmethoden und Selbstsicherung kennen, ehe man zu Schrauben beginnt. Dann kommen die ersten einfachen Routen (die aber meist schwerer ausfallen, als geplant 🙂
MM: Und was sind deine Aufgaben im MM?
L: Einerseits die Routenplanung, also welche Routen abgeschraubt werden und wo neue Routen gebraucht werden. Dazu gehört auch die Organisation des Schrauberteams. Ansonsten kümmere ich mich gemeinsam mit anderen Schraubern um die regelmäßige Wandwartung und auch um die Bestellung neuer Griffe. Eine Extraaufgabe ist dann noch die Organisation von Events wie den Magic Masters.
MM: Wie lange dauert es eine Route zu schrauben?
L: Das kommt auf die Länge der Routen an, den Schwierigkeitsgrad, die Dauer des Abschraubens (manchmal klemmen die Schrauben) und auch die Hallentemperatur. Eine einfache kurze Route ist in zwei Stunden fertig, während eine schwere Dachroute schon mal bis zu 6 Stunden dauern kann und eventuell noch nachgeschraubt werden muss. Also im Durchschnitt kann man mit 3-4 Stunden pro Route rechnen.
MM: Lässt du dich vom Fels inspirieren wenn du indoor schraubst oder ist das etwas völlig anderes?
L: Ich lasse mich eher von den vorhandenen Wandstrukturen in der Halle inspirieren und dem Griffangebot. Es gibt aber auch Routensetzer, die Outdoor-Routen mit in die Halle bringen.
MM: Eine jährliche Groß-Aufgabe sind die Magic Masters. Was hat das Team in der Vorbereitung auf den Wettkampf zu tun?
L: So eine Veranstaltung ist schon ziemlich aufwändig. Wir suchen die Wandbereiche aus, stellen ein Schrauberteam zusammen und schauen uns das Starterfeld an (um die Schwierigkeitsgrade einzuschätzen). Für die ca. 30 Wettkampfrouten brauchen wir Platz, also schrauben wir alte Routen ab, waschen die Griffe und bringen ca. 30 neue Routen an die Wand. Das alles erfolgt in recht kurzer Zeit, das erfordert gutes Teamwork.